Kinderschutz im Fokus: Erzieher*innentag der Schulstiftung der Nordkirche
Nach mehrjähriger Pause wurde in diesem Jahr eine bewährte Tradition wieder aufgenommen: Am 9. und 10. Mai 2025 fand im Ferienland Salem bei Malchin der Erzieher*innentag der Schulstiftung der Nordkirche statt. Rund 90 Fachkräfte aus 14 Horten und einer Kindertageseinrichtung kamen zusammen, um sich unter dem Themenschwerpunkt Kinderschutzfortzubilden, auszutauschen und zu vernetzen.
Die zweitägige Veranstaltung bot ein vielseitiges Programm mit Fachvorträgen, Workshops und moderierten Austauschformaten. Drei externe und ein interner Referent*innen gaben praxisnahe Impulse zu Themen wie psychische Belastung von Kindern, rechtliche Rahmenbedingungen im Kinderschutz oder die Zusammenarbeit mit Polizei und Jugendamt. Das Thema Kinderrechte und Beteiligungsformate im Hort stand am zweiten Tag im Zentrum.
Eingeleitet wurde die Tagung durch eine Andacht und einen inhaltlichen Impuls von Pastor Kai Gusek sowie Gabriel Bandow, Referent für Kita und Ganztag der Schulstiftung. Für einen heiteren Moment sorgte Gabriel Bandow, als er augenzwinkernd Kennenlernspiele ankündigte – und ebenso schnell wieder verwarf. Diese entspannte, offene Atmosphäre prägte die gesamte Veranstaltung und bot Raum für die Teilnehmenden, sich einzubringen.
Ein Workshop befasste sich mit den Zuständigkeiten und Handlungsmöglichkeiten von Polizei und Jugendamt im Kontext von Kinderschutz. Referent war ein Präventionsbeamter der Polizei aus Malchin, der anhand anonymisierter Fallbeispiele praxisnah Einblick in die Schnittstellen der Zusammenarbeit gab. Für ein Schmunzeln sorgte der Auftakt: Ausgerechnet dieser Workshop fand in der sogenannten „Barecke“ des Tagungshauses statt, ein Kontrast, der dem ernsten Thema einen unerwartet leichten Einstieg verlieh, bevor es in die fachliche Tiefe ging.
Ebenfalls eindrucksvoll war der Beitrag von Nadine Schirrmacher über die Arbeit des CHILDHOOD-HAUS in Schwerin. Die Teilnehmenden äußerten großes Interesse und zugleich Bedauern, dass es eine solche Anlaufstelle bislang nur an einem Standort in Mecklenburg-Vorpommern gibt.
In einem weiteren Workshop wurden Wege aufgezeigt, wie Fachkräfte Kinder mit psychischen Belastungen erkennen und unterstützen können. Die Dozentin Melanie Träger eröffnete Raum für intensive Gespräche, Erfahrungsaustausch und fachliche Orientierung. Auch der vierte Workshop bot konkrete Hilfe für die Praxis: Wie umgehen mit Unwahrheiten von Eltern? Wie Vertrauen aufbauen – und halten? Hier war eine sehr klare Botschaft des Referenten: „Kinderschutz geht vor Beziehungsschutz.“
Der zweite Tag war den Kinderrechten gewidmet. In einem Impuls wurden Grundlagen vermittelt und Beteiligungsmöglichkeiten im Hort diskutiert. Maren Bochert, Schulseelsorgerin der Schulstiftung, begleitete den Tag und stand für seelsorgerliche Gespräche zur Verfügung.




